Brass-Explosion im Uditorium

Die Brass-Band B 10 und die aus dem Allgäu kommende Brass- Band A 7 gaben im Uhinger Uditorium ein Doppelkonzert. Eine explosive Mischung.

2016-04-30-Zeitungsbild
Foto: Silas Böttcher
Von der B 10 zur A 7: Was sich wie eine Routenbeschreibung liest, war die Reihenfolge beim Doppelkonzert mit zwei Brass-Bands im Uditorium.

Zwei Orchester mit jeweils viel Enthusiasmus und Energie trafen beim Doppelkonzert im ausverkauften Uditorium aufeinander – eine explosive Mischung. Die Musik im originalen britischen Brass-Band-Stil hat eine große dynamische Bandbreite vom flüsternden pianissimo bis zum mitreißenden fortissimo, rasante Tutti-Passagen wechseln sich ab mit lyrischen, teils träumerischen Momenten. Brass-Band-Musik sei „wie ein Sportwagen, der in drei Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt“, machte denn auch der Vorsitzende der Brass Band B 10, Holger Grom, den Zuhörern verständlich.

Mit dem lebhaften Konzertmarsch „The Champions“ eröffneten die 30 Musiker der Brass-Band B10 unter dem Dirigat von Alexander Weis das Konzert, das gekonnt von Oliver Mühlig moderiert wurde. Da das Orchester wieder an den Deutschen Brass-Band-Meisterschaften am 6. und 7. Mai in Bad Kissingen teilnehmen wird, durften die beiden Wettbewerbsstücke nicht fehlen: Pflichtstück in der dritten Division wird dort der Titel „Parnassus“ von Jan van der Roost sein, der auch in der Jury sitzen wird. Mit den „Anglian Dances““, einer Suite aus englischen Volkstänzen, präsentierte die Brass Band B10 ihr Selbstwahlstück und erntete hierfür reichlich Applaus. In „The Green Hill“ präsentierte Solist Marcus Phillip ein anspruchsvolles Euphonium-Solo. Wild und turbulent wurde es dann beim nächsten Werk „Eve of the War“, das aus George Orwells Roman „Krieg der Welten“ erzählt.

Den zweiten Teil eröffnete die Brass Band A7 unter Johnny Ekkelboom mit der Ouvertüre des dritten Aufzugs der Wagner-Oper „Lohengrin“. Dass die Brass Band A 7 zu den besten in Deutschland zählt, zeigten die Musiker nicht nur bei den anspruchsvollen Werken „Ancient Monuments“ und „Hine e Hine“ sondern vor allem beim symphonischen Werk „Blackout“ von Thomas Doss. „Blackout“ ist das anspruchsvolle Pflichtstück der Ersten Divison bei den Deutschen Brass Band-Meisterschaften, an denen die Brass Band A 7 ebenfalls teilnehmen wird. Den totalen Zusammenbruch einer hoch technisierten Zivilisation bei einem globalen Stromausfall präsentierten die Musiker derart überzeugend, dass man als Zuhörer eine Gänsehaut spürte. Dass die Brass Band A 7 sehr gute Solisten in ihren Reihen hat, konnte man beim Titel „Milestone“ mit Siegfried Epp am Flügelhorn hören.

Nach dem tosenden Applaus der über 300 Zuhörer verabschiedeten sich die Musiker der Brass Band A 7 mit zwei schmissigen Zugaben.

Quelle: http://www.swp.de/goeppingen/lokales/landkreis_gp/Brass-Explosion-im-Uditorium;art1210078,3812958
Autor: Levin Pold