Mit Pep und viel Glanz

„Brass rules the world“: 30 Musiker des unteren Filstals gaben unter dem Namen „Brass Band B10“ im Alten E-Werk in Göppingen ihr erstes Konzert als neu gegründeter Verein unter der Leitung von Joachim Rath.

Die Musiker der Brass Band begrüßten das zahlreich erschienene Publikum mit „Summon the Dragon“ von Peter Graham. Dieses Stück eignet sich bestens zur Eröffnung – mit fanfarenartigen, heroisch anmutenden Klängen der Kornette und Posaunen. Das nächste Stück „Dream Catchers“ aus der Feder von Paul Lovatt-Cooper bot viele Soloeinlagen, mit Solisten an Euphonium, Es-Tuba, Posaune, Horn, Flügelhorn, Repiano-Kornett, Solo-Kornett und am Sopran-Kornett, dem höchsten Instrument einer Brass Band. Der Moderator des Konzerts, Oliver Mühlig, führte das Publikum versiert und mit Charme durchs Programm und wusste Interessantes zu den Stücken zu erzählen, etwa zu „Dream Catchers“. Ein „Traumfänger“) ist ein indianisches Kultobjekt, bestehend aus einem Netz in einem Weidenreifen und dekoriert mit Gegenständen. Dem Glauben nach soll der Traumfänger die Alpträume im Netz einfangen und nur die guten Träume durchlassen. Jedenfalls fand die Darbietung von „Dream Catchers“ viel Applaus. Beim ruhigen Stück „Morricones Melody“ präsentierte sich Matthias Grünenwald am Euphonium als Solist und zeigte mit viel Ausdruck sein musikalisches Können und fand viel Beifall.

Die Brass Band B10 nahm das Publikum auch mit auf eine kleine musikalische Reise, mit dem Stück „Windows of the World“ von Peter Graham, wobei der erste, zweite und sechste Satz gespielt wurden. Mit lateinamerikanischen Rhythmen und Klängen ging es durch Amazonien und mit ruhigeren, zum Teil geheimnisvollen Klängen durch den tropischen Regenwald, anschließend mit jazzigen und funkigen Klängen durch die Metropolen Nordamerikas und von dort aus wieder zurück nach Lateinamerika. Erwähnenswert sind hierbei die Solisten Benjamin Bös am Horn und Jens Bracher am Solo-Kornett.

Nach der Pause nahmen die Musiker der Brass Band B10 wieder auf der Bühne ihre Stühle ein – mit Ausnahme der Kornettisten und Posaunisten. Diese standen auf der Bühne und präsentierten sich unter dem Dirigat von Matthias Grünenwald mit musikalischem Glanz beim Stück „Glory Fanfare“ von Otto M. Schwarz , begleitet durch die tieferen Register. Im nächsten Stück waren bekannte Melodien aus dem Boxer-Film „Rocky“ zu hören. Beim nächsten Stück „Gaelforce“ waren die Musiker technisch und musikalisch bis an die Grenzen gefordert. Dieses Stück ist in weiten Teilen sehr schnell mit technisch sehr anspruchsvollen Passagen und hat einen langsamen, lyrischen Mittelteil, bei dem vor allem Nils Krämer am Flügelhorn ein sehr ausdrucksvolles Solo spielte. Die Brassband beendete den zweiten Konzertteil mit „Birdland“ von Joe Zawinul, einer echten Jazzrock-Nummer. Die Zuhörer erklatschten sich drei Zugaben: Hawaii Five-O, ein Auszug aus den „Windows of the World“ und nochmals die Filmmusik aus „Rocky“.

Quelle: http://www.swp.de/1714020
Autor: Levin Pold